pusdorf.info – Weg 04: (Wieder-) Entdeckung eines vergessenen Hafens ...

Weg 04: (Wieder-) Entdeckung eines vergessenen Hafens ...

 MG 4333aPusdorf ist ein langgezogener Stadtteil direkt an der Weser, das weiß wohl jeder. Doch Pusdorf hat auch einen Hafen, der aber möglicherweise (fast) in Vergessenheit geraten ist. Dabei hat der kleine Hohentorshafen gleich hinter dem Tunnel und damit dem Eingang zum Stadtteil viel Potenzial und bestimmt mehr Aufmerksamkeit verdient, zumal er so nahe am Zentrum Bremens liegt.

Mit der nachfolgenden Beschreibung wollen wir auf einen interessanten Weg aufmerksam machen, mit dem ein kleiner Beitrag unternommen werden soll, den historischen Hafen wieder neu zu entdecken. Auf der vorgeschlagenen Strecke legt man ca. 5 km zurück, für die man - je nach Schrittgeschwindigkeit - ca. 60-80 Minuten benötigt. Der Weg ist damit etwas länger als die übrigen. Es gibt aber an verschiedenen Stellen die Möglichkeit, die Strecke abzukürzen oder erst später zu beginnen.


Wegbeschreibung mit Hinweisen
Weg 04 Bild 10Gestartet wird auf dem zentral gelegen Pusdorfer Marktsplatz an der Dötlinger Straße, wo sich auch eine Haltestelle der Buslinie 25 mit gleichem Namen befindet. Von dort führt uns der Weg zuerst ca. 120 m in Richtung Rablinghausen bis zur Fußgängerampel, an der man die Woltmershauser Straße überquehrt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite links neben einem Kunstwerk verläuft schräg nach oben ein mit Stufen ausgelegter Weg hoch zur Ladestraße.

Weg 04 Bild 10Ab hier geht es weiter in Richtung Weser, und wir überquehren dazu erst einmal die Ladestraße. Dabei wird der Blick vermutlich sofort auf den Stichweg direkt neben einer Holzhandelsfirma fallen, der aufgrund seiner Gaffiti-Bilder kaum zu übersehen sein dürfte. Der Stichweg führt direkt zur Weser und endet dort, wo noch Reste des Anlegeplatzes der mittlerweile historischen Fähre Pusdorp zu erkennen sind. Von dort konnte man sich einst kostenlos zu den Atlas-Werken oder anderen Hafeneinrichtungen übersetzen lassen.

Weg 04 Bild 15Am Ende des Stichweges nach rechts abgebogen läuft man zuerst ein kleines Stück entlang der Weser und kommt zur eher unscheinbaren Einfahrt des Hohentorshafens. Auf der gegenüberliegenden Weserseite sind noch die ehemaligen Produktiosstätten des aufgegebenen Standorts der Firma Kellogs zu sehen. Der Weg entlang des Hohentorshafens verläuft hinter den Lagerhallen verschiedener Holzfirmen und endet dort, wo sich heute kulturell tätige Vereine und Firmen wie dem "Centro Cultural Cazuá e.V." oder den "Pusdorf Studios" in ehemliegen Firmengebäuden niedergelassen haben.

Weg 04 Bild 11Weiter geht es in Richtung Hafenkopf vorbei an einer alten Hafenanlage, an der einst Kohle für die Gaserzeugung angelandet und mit einer wohl der kürzesten Bahnstrecken Deutschlands zu den immer noch vorhanden Hallen im alten Gaswerk in Pusdorf transportiert wurde. Heute liegt auf der Hafenanlage der vor ein paar Jahren an der Schlachte gesunkene Koggenachbau zur Reparatur auf dem Trockenen.

Damit ist auch schon der Hafenkopf erreicht, von dem aus man einen schönen Blick entlang des gesamten Hafens hat (siehe Foto ganz oben). Bei Windstille ergeben sich tolle Spiegelungen von Schiffen und Gebäuden auf der Wasserfläche. Doch Steigerung ist noch möglich, folgt man der zum Glück meistens wenig befahrenen Straße bis zum Ende der Landzunge, die zwischen Hafen und Weser liegt. Hier befindet sich ein Platz mit einem ausgezeichneten Rundumblick von fast 360 Grad mit einer Bank zum Ausruhen.

Weg 04 Bild 20Auch wenn dieser PLatz nach Sackgasse aussieht, sollte man nicht auf gleichem Wege wieder zurückgehen, denn der Weg entlang der Weser erscheint uns erheblich attraktiver. Vorbei am Yacht-Club der Hansestadt Bremen und dem Ausbildungsschiff "De Liefde" gelangt man schließlich zu Bremens "Letzten Brücken vor New York". Hier zwischen der Eisenbahnbrücke Strecke Bremen Oldenburg und der Stefaniebrücke liegt wiederum ein "Ankerplatz", einem Aussichtshügel mit Anker und Sitzbank für einen Zwischenstopp mit Blick über die Weser und auf die Bremer Skyline.

Ab jetzt geht es ein kleines Teilstück durch Pusdorfs "Ausland", denn der weitere Weg führt entlang der erst vor Kurzen neu eingeweihten Fahrrad-Premiumstrecke zwischen der Eisenbahnstrecke und der B75 in der Neustadt. Die Grünanlage entlang dieses auch für Fußgänger recht gut gelungenen Teilstücks bis zum Neustadtsbahnhof gehört zu den historischen Wallanlagen, die sich rechts und links der Weser wie ein grüner Ring um den Bremer Stadtkern legen. Es geht vorbei an einem Bolzplatz und einer Hundeauslauffläche sowie einem Lagerplatz vom Umweltbetrieb Bremen.

Weg 04 Bild 22Der Neustadtsbahnhof unmittelbar am Pusdorfer Tunnel wurde über die Jahre umfassend saniert und umgestaltet. Es halten zwar immer noch Züge auf dem Weg von oder nach Oldenburg, aber man kann dort mittlerweile auch sehr gut in der neuen Lokalität Casalina - einem Eiscafe, das gleichzeitig auch Restaurant ist - einkehren.

Ob Einkehr oder nicht, jetzt beginnt der Rückweg und die Rückkehr nach Pusdorf durch den vertrauten sowohl geliebten als auch gehassten Pusdorfer Tunnel. Betrachtet man das Verkehrsgeschehen der heutigen Zeit, so erscheint es einem doch nahezu unvorstellbar, dass die legendäre Straßenbahnlinie 7 eine Haltestelle im Tunnel hatte. Nun ja, man stand dann eben beim Warten auf Anschluss auch bei Regen im Trockenem, während dort heute die Autofahrer "im Regen" stehen.

Weg 04 Bild 23Gleich hinter dem Tunnel gibt es für die Fortsetzung des Weges verschiedene Alternativen und man muss sich entscheiden. Doch egal, welchen weg man nimmt, sind es jetzt noch ca. 1 bis 1,5 km bis zum Ausgangspunkt Pusdorfer Marktplatz. Wer einen ruhigeren Weg bevorzugt, sollte die Treppe hoch zum Hohentorshafen wählen, über die man unmittelbar am bereits bekannten Hafenkopf herauskommt. Der weitere Weg würde dann in entgegengesetzter Richtung wie beim Hinweg direkt am Hafen entlang zurück zum Pusdorfer Marktplatz führen. An der Länge der Treppe hoch zum Hafen erkennt man erst, wie hoch der Deich ist, durch den Pusdorf vor der Weser geschützt wird. Und selbst der reicht aufgrund der Klimaveränderungen wohl zuküftig nicht mehr aus.

Aber auch über die Ladestraße oder die Woltmershauser Straße kommt man natürlich zum Ausgangspunkt zurück. Und die dritte Alternative führt über die Fußgängerampel hinüber zur Simon-Bolivar-Straße, der man bis zum Ende folgt. Dort vor dem aktuell neu entstehenden Tabakquartier wurde die Straße bereits vor Jahren in Hermann-Ritter-Straße umbenannt. Biegt man am Spielplatz Hempenweg nach recht in den quehr veraufenden Schutzdeich ein, hat man nach letzten ca. 100 m den Pusdorfer Martplatz wieder erreicht und insgesamt ca. 5 km zurückgelegt.


Hier zeigen wir den kompletten Rundweg in Bildern  (© Kurt Eblinger)


Start der Miniwanderung/des Spaziergangs


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