Zur Zeit ihrer Uraufführung galt Bruckners Achte als die längste Symphonie, die jemals komponiert worden war. Nun widmen sich die Bremer Philharmoniker mit ihrem Generalmusikdirektor Marko Letonja dem anderthalbstündigen Werk Anton Bruckners in ihrem 10. Philharmonischen Konzert.
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Als „symphonische Boa-Constrictor“ bezeichnete Johannes Brahms Bruckners Symphonie. Er saß wie Johann Strauss, Eduard Hanslik, Hugo Wolff und viele andere bekannte Musikschaffende und Kritiker im Wiener Musikverein, als das Werk zum ersten Mal erklang. Die Resonanz hätte zwiespältiger nicht sein können: Bei den einen fiel die Symphonie auf Grund ihrer „grausamen Länge“ durch, andere feierten sie Satz für Satz mit „Taschentuch schwenkenden“ Standing Ovations.
So unterschiedlich wie das damalige Echo des Publikums auf Bruckners Achte ausfiel, so paradox erscheint auch Gustav Mahlers Zitat über seinen Kollegen, in dem er ihn als „Halb Genie, halb Trottel“ bezeichnete – und damit eine treffende Beschreibung für den zeitlebens unter zermürbenden Selbstzweifeln und Schüchternheit leidenden und doch preisgekrönten Organisten und umjubelten Komponisten fand. Bei der Vollendung seiner Achten sprang Bruckner jedoch einmal über seinen Schatten: „Halleluja!... Das Finale ist der bedeutendste Satz meines Lebens“ sagte er und nannte die Symphonie „ein Mysterium“. Andere bezeichnen sie als „die Apokalyptische“ oder „Gottesdienst für Bildungsbürger“, eines ist sie auf jeden Fall: ein anspruchsvoller Klangkosmos, der das Orchester fordert und das Publikum unendliche Weiten der Symphonik entdecken lässt.
Ergänzende Infos
- Gemäß der neuen Coronaverordnung entfallen die Kapazitätsbeschränkungen in der Glocke sowie die Impf- bzw. Testnachweise beim Einlass. Es besteht jedoch weiterhin Maskenpflicht, ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz (OP- oder FFP2-Maske) muss im gesamten Haus getragen werden, auch während der Veranstaltung auf Ihrem Sitzplatz. Nähere Informationen zum Hygienekonzert der Glocke unter www.glocke.de/de/Hygieneregeln.
- Weitere Informationen auf der Internetseite der Bremer Philharmoniker