pusdorf.info – Goodbye Golden City

 MG 5422a kleiner


Goodbye Golden City: Eine goldene Ära geht zu Ende

Ja, es ist wohl leider war! Gefühlt ist es gar nicht so wirklich lange her, als das Golden City noch am Lankenauer Höft für Stimmung sorgte. Und nach einem "Wiederaufstehen" auf dem ehemaligen Kellogsgelände kommt nun mit diesem Newsletter die wenig erfreuliche Neuigkeit, dass das Golden City nach der Saison 2022 seine Pendeltüren endgültig schließt.


Fast 10 Jahre lang hat die temporäre Hafenbar Golden City Geschichte(n) von den Bremer Häfen und ihren umliegenden Stadtteilen mit viel Musik und Show auf die Bühne gebracht, nun wird sie selbst Geschichte: Doch noch bis zum 3. September gibt es die Gelegenheit, die einzigartige Atmosphäre der OpenAir-Bühne auf dem ehemaligen Kellogg´s-Gelände zu erleben. Aber dann werden Ramona Ariola, alias Frauke Wilhelm, und Ramon Locker, alias Nomena Struß, die Pendeltüren ihrer Hafenbar zum letzten Mal schließen, um sich anderen Aufgaben zu widmen.

"Es sind wahnsinnig schöne Erinnerungen an eine tolle Zeit" ...
so schwärmt Frauke Wilhelm, Initiatorin und künstlerische Leitung des Golden City-Projekts. "Wir haben viele Jahre lang immer wieder hochaktuelles Bremer Geschehen aufgegriffen und zu Musik, Theater und Show verarbeitet. Zum Beispiel, als wir 2016 mit 20 Geflüchteten aus den Zelten der Überseestadt ein Stück über ihre und unsere Heimatsongs und das Ankommen entwickelt und gespielt haben, als wir 2017 mitten in der Euro-Griechenlandkrise mit Künstler*innen aus Athen eine zweite Hafenbar in Elefsina aufgemacht und uns in inszenierten Treffen am Schirm live ausgetauscht haben. Als wir mit der Golden City-Gang der Überseestadt verschiedene Musiktheaterstücke auf den Leib schrieben oder im Lankenauer Höft einen bissig-witzigen Kommentar auf die Bremer Zukunftskommission 2035 zu Theater verarbeiteten.

Und dazwischen Musik, Musik, Musik.
Etwa 50-60 Mal haben wir mit unserem Publikum bei der Golden City-Lokalrunde gesungen, auf den Wogen der gemeinsamen Klänge gesurft und dabei ein ganz einzigartiges Format entwickelt. Die Lokalrunde ist nicht einfach ein Singabend - das ist eine Inszenierung, die das Publikum ergreift und mitnimmt zu den Wurzeln von Klang, Musik und vor allem Gemeinschaft. Da sind wir sehr stolz drauf. Und dann die vielen Konzerte; jede Saison 20-30 mit international bekannten Größen wie Erdmöbel und Bernadette La Hengst, von Bernd Begemann bis RasgaRasga und natürlich mit Bremer Lokalheld*innen wie Nagelritz, Rausz und Vladi Wostok.

Unvergessliche Abende unter immer prekäreren Bedingungen. Wir sind dankbar, dass wir über viele Jahre so ein treues Publikum aus Bremen und weit umzu glücklich machen und gemeinsam so viele unvergessliche Abende erleben durften. Und dass wir als kleines und großes Team immer wieder eine Gemeinschaft waren, die unsere ganzen kulturellen Abenteuer getragen und identifiziert mitgestaltet hat. Diese Erinnerungen bleiben, auch wenn die zwei Corona-Jahre und besonders die jetzige Saison uns, wie wahrscheinlich alle Veranstalter*innen, an unsere Grenzen geführt haben. Für kleine Initiativen wie unsere, die (nach bald 10 Jahren immer noch) keine öffentliche Grundförderung bekommen und auch vor der Pandemie ihre beachtlichen kulturellen Leistungen durch sehr viel Engagement und prekär bezahlte, immer unsichere Jobs ermöglicht haben, wird es schwer werden.

RAMONARAMON ohneRAHMEN

 


Wir verabschieden uns an dieser Stelle und wünschen allen bleibenden Veranstalter*innen viel Glück!"


 

Aber was wird jetzt aus dem Gebäude der temporären Hafenbar und seinen Containern? Es gibt eine kleine Gruppe innerhalb des Vereins Goldene Stadt, die möglicherweise am Standort Kellogg´s weiterhin Kultur machen will - in welcher Form ist noch unklar.

Golden City UG
Am Dobben 91, 28203 Bremen
Tel 0421 3371827
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


... weiter mit der Übersicht

 

Was man wissen sollte

Pusdorf.info wird ehrenamtlich von Mitgliedern eines sozialen Arbeitskreises in Woltmershausen und Rablinghausen betreut. Es werden keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt, und es bestehen keine Verbindungen zu Unternehmen, Parteien, Behörden oder sonstigen Institutionen.    ... mehr