20. Juli 2022

Stadtdialog im Golden City: Anwohner*innen und Initiativen diskutieren über die Lebendigkeit im Stadtteil

„Wie lebendig ist die Überseestadt?“ fragten Ramona Ariola und Ramon Locker als sie am Abend des 20. Juli in die temporäre Hafenbar Golden City einluden, um anlässlich ihres zehnjährigen Golden City-Jubiläums über die Vereinbarkeit von Kultur und Beton zu diskutieren.

Der Einladung folgten nicht nur verschiedene Initiativen und Organisationen wie das neu gegründete Quartiersbüro der Überseestadt, die Blaue Karawane, Überseewiese, Hafenklönschnack und Sportgarten Überseestadt, sondern auch Anwohner*innen, die sich aktiv in die Gestaltung ihres Stadtteils einbringen wollen. Es entspann sich eine muntere Diskussion über Nachbarschaft, Quartiersgestaltung und (fehlende?) Grünflächen.

Früher Brachlandparty, heute Platz für Menschen
Beinahe nostalgisch warfen Klaus Prahmann und seine Kollegin Simone von der Blauen Karawane einen Blick zurück auf die „wüste“ Fläche, an der vor 10 Jahren kaum vorstellbar war, dass dort einmal ein Ort zum Wohnen und Leben entstehen würde. Heute steht die Blaue Karawane dort, „ein Ort für bewusste Nachbarschaft. Ein Ort, wo Menschen so sein können wie sie sind und sich so einbringen können wie sie wollen.“

(Klaus Prahmann) Ulli Barde vom Sportgarten e.V. erinnert sich daran, dass er damals mit Jugendlichen vor Ort eine „Brachlandparty“ gefeiert hat. Später hat er unter Beteiligung ebendieser Jugendlichen den Sportgarten Überseestadt als Begegnungszentrum für einen ganz neuen Stadtteil aufgebaut. Sein Erfolgsrezept: Teilhabe und Einbindung aller Beteiligten von Anfang an.

Darauf baut auch Svenja Weber Quartiersmanagerin im neu gegründeten Quartiersbüro, die ihre Position vor allem als Vernetzungsstelle sieht, um Initiativen und Bürger*innen eine Plattform für aktive Beteiligung zu bieten. Imme Gerke, die an diesem Abend sowohl den Hafenklönschnack als auch die Überseewiese vertritt, sieht ebenfalls die Einbindung von  Einwohner*innen als entscheidenden Faktor für eine überzeugende Stadt(teil)gestaltung heraus.

Erfolgsrezepte: Initiative stärken und Beteiligung fördern
Viel Initiative und viel Geduld – das stellten alle Akteur*innen an diesem Abend als Kerntugenden heraus, mit Hilfe derer sie die Überseestadt heute so beleben können, wie sie es tun. Doch was wird gebraucht, um sich weiterzuentwickeln und inwiefern kann die Stadt aktiv dazu beitragen? In der auf die Impulsvorträge folgenden Diskussion kamen viele Fragen auf, die sich mit der Gestaltung von Flächen und Einbindung der Menschen vor Ort in Entscheidungen beschäftigten. Georgia Wedler, die als Vertreterin des Bauressorts vor Ort war, um sich einigen Fragen zu stellen, lobte die vorgestellten Projekte und die Initiative der Golden City zum Vernetzungstreffen: „Sowas [solche Projekte] kann man nicht planen. Man kann nur Lücken lassen, damit sie entstehen.“

Dank des hohen Engagements aller Teilnehmenden und da festgestellt wurde, dass der Diskussions- und Vernetzungsbedarf bei weitem nicht an einem Abend gestillt werden konnte, wird es mit Sicherheit Folgeveranstaltung(en?) geben, über die wir Sie gerne informieren werden.