pusdorf.info – Den Stammbaum der Familie erforschen


Der Stammbaum der Familie
Wer sind eigentlich die oft "grimmig" dreinschauenden Personen auf den vergilbten alten Fotos, die in Omas Schuladen und Fotoalben zu finden sind, und vor allem, was haben diese Leute mit mir zu tun?

Diese Frage kennt wohl fast jeder, und zunehmend werden Menschen bei der Suche nach den persönlichen Vorfahren oder "verschollenen" Verwandten in ihren Bann gezogen. Dank Computer und Internet lassen sich heutzutage auch von zu Hause aus Antworten zu dieser weit verbreiteten Neugier mit Methoden besiegen, von denen man in früheren Jahren kaum zu träumen gewagt hätte. 

Dennoch wird man bei komplizierteren Fragestellungen bzw. weiter zurück liegenden Verwandschaftsbeziehungen nicht immer um die klassischen Methoden zur Datenerhebung in Standesämtern, Kirchenarchiven oder sonstigen Quellen herum kommen. Viele Dokumente sind bis zum heutigen Tag noch nicht digitalisert worden, auch wenn intensiv daran gearbeitet wird. Die eine oder andere Reise wird daher nicht immer vermeidbar sein, doch lässt sich das vielleicht sogar mit einem Urlaub verbinden.


Grundsätzliches zum Verständnis
Die Suche nach seinen eigenen Wurzeln ist eine hochinteressante Tätigkeit und kann zu einem ausfüllenden Hobby werden. Kleine und große Erfolge bei der Suche nach und Auffindung von Familienunterlagen und Angehörigen geben dabei immer wieder neuen Auftrieb. Dennoch ist der Weg zu neuen Erkenntnissen oft ein weiter und mühsamer. Ahnenforschung, Familienforschung oder Genealogie, das sind die Begriffe, die man für dieses Hobby kennen sollte. Doch beachtet man nicht eine klare Trennung, fängt man vielleicht an, sich zu verzetteln und verliert sein Ziel aus den Augen.

  • Genealogie:
    Dies ist der allgemeine Sammelbegriff für Recherche und Dokumentation von Zusammenhängen bezüglich Familie, Personen und Vorfahren. Die Ausgangsposition für einen Stammbaum oder eine Ahnentafel wird dabei als Proband bezeichnet. Im Mittelalter diente die Genealogie in erster Linie dem Adel, um seine Abstammung nachzuweisen.
  • Familienforschung:
    Bei diesem Begriff geht es vor allem um die Suche nach allen Verwandten, Vorfahren, Geschwistern und den jeweiligen Nebenlinien der Familien. Dabei entstehen in aller Regel recht umfangreiche Darstellungen, die auch leicht unübersichtlich werden können.
  • Ahnenforschung:
    Hier wird die Suche auf die direkten Vorfahren des Probanten und seiner unmittelbaren Familie beschränkt. Ziel ist die Darstellung in einem Stammbaum oder einer Ahnenliste mit exakten Geburts-, Hochzeits- und Sterbedaten. Beispiel: Stammbaum von Georg Friedrich Händel, Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=922022

Wie fängt man an?
Über einige wichtige Entscheidung sollte man sich schon zu Beginn Klarheit verschaffen: Was will ich eigentlich erreichen und wie professionell will ich vorgehen? Darf es etwas kosten und wie viel? Welche technisch-organisatorischen Voraussetzungen habe ich?

Es bietet sich an, zu Beginn der Forschungen erst einmal die Daten der unmittelbar - am besten noch lebenden - Verwandten zusammenzutragen. Befragt man Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und wirft auch noch einen Blick z.B. auf das Fotoalbum der Großeltern, hat man schon mal einen ersten Ausgangspunkt für seine persönliche Familienforschung. Auch wenn am Anfang noch so manches belanglos erscheint, erst einmal alles aufnehmen und notieren, was an Informationen zu bekommen ist. Zudem sind bestimmt auch noch alte Dokumente vorhanden, die man entweder bekommen kann oder von denen man sich eine Kopie erstellt. Heutzutage lassen sich diese Dokumente - wenn nichts dagegen spricht - auch z.B. mit dem Smartphone abfotografieren oder am Computer einskannen.

Nach welchen Informationen bzw. Dokumenten sollte gesucht werden?
Die folgende Auflistung kann nur einen allgemeinen Anhaltspunkt bieten, zu verschieden sind manchmal die individuellen Zusammenhänge.

  • Namen der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern etc. sowie deren Kinder.
  • Geburtsdatum, Geburtsort, Taufe, Konfirmation, Anzahl der Geschwister.
  • Hochzeitsdatum und Ort (Standesamt, Kirchengemeinde) Scheidung, Todestag, Ort der Bestattung.
  • Religionszugehörigkeit (Ab dem 16. Jahrhundert stehen Taufen, Ehen, Beerdigungen in Kirchenbüchern).
  • Berufe und ausgeübte Tätigkeiten, Militärdienst für Recherche in Handwerksrollen oder Militärbüchern.
  • Konkrete Urkunden, Fotos oder sonstige Dokumente über Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Kinder.
  • Gibt es schon etwas, woran man anknüpfen kann? Hat z.B. schon einmal ein Familienmitglied geforscht, oder gibt es einen alten Ahnenpaß, auch Ariernachweis genannt, wie er in der Vergangenheit genannt wurde?
  • Ist ein Name unbekannt oder falsch geschrieben worden, verraten spezielle Lexika mehr über Bedeutung und Herkunft des Namens und man kommt so bei der Recherche manchmal weiter.

Bei der Befragung von Verwandten kommt man meistens recht schnell an einen Punkt, an dem man den Überblick verlieren kann. Deshalb ist es sehr wichtig, sich Notizen über diese Gespräche anzufertigen. Manchmal wird sogar empfohlen, nicht nur wichtige Daten zusammenzutragen, sondern auch Geschichten und Erlebnisse aufzuschreiben. So füllt sich der Familienstammbaum langsam mit Leben, und bei Bedarf kann auf das Geschriebene immer wieder zurückgegriffen werden. Bie Unklarheiten ist dann auch schnell die richtige Ansprechperson für die Nnachgefrage gefunden. 


Wie bringt man Ordnung in die Unterlagen?
Die wichtigsten Zusammenhänge und Querverbindungen aus den Gesprächen wird man sicherlich zuerst einmal aufschreiben und strukturiert in Ordnern oder Schnellheftern abheften. Wählt man gleich zu Beginn eine sinnvolle Dokumentationsform, so muss man später nicht vieles anpassen und erspart sich sich doppelte Arbeit. Man kann sich natürlich sein eigenes Ordnungssystem überlegen, doch es bietet sich an, auf Erfahrungen zurückgreifen. Hier finden Sie Vorlagen zur Erfassung genealogischer Daten

Möchte man, dass die oft wertvollen Informationen anschließend nicht wieder verloren gehen, so sollte der Blick auch auf eine dauerhafte Dokumentation gerichtet werden. Papier schlechter Qualität vergilbt oftmals relativ schnell, oder Texte, die mit manchen Filzschreibern erstellt wurden, sind  nach Jahren oder vor allem für die interessierten Nachfahren vielleicht nicht mehr zu gebrauchen. Selbst Ausdrucke aus einem Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker sind nicht immer für die dauerhafte Dokumentaion geeignet. Aber auch eine digitale Speicherrung auf Medien wie Festplatte, CD, SSD oder Speicherstick sind nichts für die "Ewigkeit" und verlieren ihre Informationen, manchmal für immer.

Ergänzend noch ein Hinweis zur Systematik. Um alle Vorfahren in den Dokumenten schnell wiederfinden zu können, wurde bereits im letzten Jahrhundert eine Ahnennummerierung ersonnen, die bis heute von fast allen Ahnenforschern auf der ganzen Welt genutzt wird. In Anlehnung an den Erfinder bezeichnet man dieses Ordnungssystem als Ahnen-Nummerierung nach Kekulé. Das Grundprinzip ist leicht zu verstehen. Der Ausgangspunkt der Ahnenliste ist der Proband, also derjenige, von dem die Ahnenliste ausgeht. Diese Person erhält die Nummer 1. Die Eltern bekommen die Nummern 2 und 3. Hierbei ist zu beachten, dass die männlichen Vorfahren immer eine gerade, die weiblichen eine ungerade Ahnennummer erhalten. Die nächste Generation ist die Großelterngeneration, also die Nummern 4-7. So geht es dann Generation für Generation weiter, also immer eine Verdoppelung der Nummern plus 1 ergibt die nächste Generation.


Mit Software auf dem Computer geht vieles einfacher
Letztendlich läuft es darauf hinaus, einen übersichtlichen Familienstammbaum zu erstellen. Wem die alleinige Dokumentation mit Papier, Ordner und Hefter zu umständlich erscheint, kann eine Genealogie-Software auf seinem Computer installieren. Das Erfassen, Verwalten und Bearbeiten der Daten wird dadurch meistens ungemein erleichtert, denn im Laufe der Zeit kommt schon so einiges zusammen. Ob nun als Ergänzung oder komplett, muss man selber entscheiden. Die Palette an Möglichkeiten ist heutzutage beachtlich, wenn auch alle ihre Vor- und Nachteile haben.

Nicht unwichtig bei der Entscheidung für oder gegen ein Produkt werden vor allem zu Beginn oftmals die anfallenden Kosten sein, insbesondere wenn noch nicht klar ist, ob man dabei bleibt. Einige Anbieter bieten Freeware an, die natürlich von Anfang bis Ende kostenlos ist. Bei anderen Anbietern bekommt man nur kostenpflichtige Programme. Manchmal wird auch bei den kostenpflichtigen Programmen eine abgespeckte Free-Variante mit eingeschränkten Möglichkeiten angeboten, die man bei Bedarf später Upgraden kann, ohne dass die Daten verloren gehen. Auch bei den Tarifmodellen gibt es Unterschiede. Bei einigen Anbietern wird eine einmalige Gebühr fällig, bei anderen gibt es ein Abo-Modell mit regelmäßig wiederkehrenden Kosten.

Grundsätzlich zu unterscheiden sind Programme, die wirklich nur lokal auf dem Computer installiert werden und solche Programme mit einer Datenbank auf einem Server im Internet. Für erstere wird - außer meistens bei der Installation - vom Prinzip her kein Internetzugang benötigt, so dass sie auch an Stellen genutzt werden können, wo keine Netzverbindung vorhanden ist. Bei der zweiten Variante besteht die Möglichkeit, die persönlichen Daten zusätzlich oder sogar ganz auf einem Server im Netz zu speichern. Dabei gibt es ergänzend manchmal auch die Entscheidungsmöglichkeit für oder gegen eine allgemeine Veröffentlichung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auf alle Fälle, sich Gedanken darüber zu machen, was vorher für den Fall zu tun ist, wenn es den gewählten Anbieter plötzlich im Netz nicht mehr geben sollte.

Ziemlich sicher wird es aber so sein, dass kaum eine Software jeden Ahnenforscher voll und ganz überzeugt, da die Nutzungsansprüche wohl recht unterschiedlich sein dürften. Daher sollte man ein weiteres Kriterien für eine Entscheidung kennen. Ein bestimmt nicht unwichtiger Aspekt ergibt sich aus der Frage, was tun, wenn man sich vergriffen hat und ein gewähltes Produkt später nicht überzeugt? Soll die evtl. schon geleistete Arbeit für die Dateneingabe nicht vergebens sein, hilft ein Blick darauf, ob ein Programm den sogenannten GEDCOM-Standard erfüllt. Dieser ermöglicht es, die Daten über eine Export- und Importfunktion von einem Programm auf ein anderes zu übertragen. Auch für eine  Backup-Lösung wäre dieser Standard bestimmt nicht uninteressant

Die allgemein gehaltenen obigen Hinweise deuten schon darauf hin, dass es ist nicht einfach ist, eine Empfehlung zu geben, zumal die Auswahl unterschiedlicher Genealogie-Programme für den Computer entsprechend groß ist. Nachfolgend finden Sie eine kleine und bestimmt nicht komplette Zusammenstellung von Quellen für lokal zu installierenden Produkten, die aber bewusst nicht mit einer Wertung versehen wurden.

 


Das Internet ist mehr als Dokumentation im Netz
Die eigentliche Herausforderung beginnt, wenn alle Quellen im direkten Umfeld erschöpft sind. Wie kommt man an weitere Informationen heran und vor allem an die der Generationen davor?

Dank zunehmender Digitalisierung muss man bei der Suche weiterer Vorfahren und Verwandter nicht schon an dieser Stelle von Standesamt zu Standesamt oder  Kirchenamt zu Kirchenamt wandern, um dort in den einschlägigen Büchern zu stöbern. Entscheidet man sich für diese Form einer echten internetbasierten Softwarelösung, so stehen einem weitere faszinierende Möglichkeiten zur Verfügung. Oftmals funktioniert diese sogar über einen normalen Browser wie Firefox oder Opera ganz ohne eine Software-Installation auf dem lokalen Computer.

Dafür begibt man sich und seine Forschungsergebnisse aber natürlich in die Abhängigkeit eines Anbieters und hat sich damit auch an seine Vorgaben zu halten. Selbst eine dauerhafte Existenz ist nicht in jedem Fall gesichert, außer man wählt einen der ganz großen Anbieter mit einem weiten Nutzerkreis, wo aus Erfahrung die Gefahr zwar nicht Null aber erheblich geringer ist.

Daher kann und muss auch hier an das erinnert werden, was schon bei lokal installierten Programm gesagt wurde. Der GEDCOM-Standard kann wiederum von großer Bedeutung sein, wenn man sich "vergriffen" hat und das Angebot nicht mehr überzeugt oder es den Anbieter plötzlich nicht mehr geben sollte. Auch über eine rechtzeitige Backup-Lösung auf dieser Basis wäre nachzudenken, soll die schon geleistete Arbeit für Recherche und Dateneingabe nicht ganz plötzlich vergebens sein.

Bei der Wahl ist auch hier zu bedenken, dass es grundsätzlich möglich ist, Familien und Ahnenforschung sowohl mit als auch ohne Kosten zu betreiben. Für ein erstes "Hineinschnuppern" wählen die meisten Hobbyforscher und -forscherinnen vor allem zu Beginn eine kostenlose oder zumindest nicht so kostenintensive Methode. In der Regel ist dies allerdings mit Einschränkungen und einem größeren Zeitaufwand bzw. entsprechendem Organisationsaufwand verbunden, denn im wesentlichen forscht man auch im Netz meistens erst einmal alleine. Deshalb weisen wir in der folgenden Kurzdokumentation auch auf einige kostenpflichtige Quellen hin, die Zeit sparen und andere Vorteile bieten.

  • FamilieSearch
    FamilySearch ist eine international tätige, gemeinnützige Organisation. Ursprünglich war sie nur für die Mitglieder der Kirche gedacht, um dabei zu helfen, die Familiengeschichte zu erkunden. Im Laufe der Zeit und durch technischen Fortschritt wurde daraus eine größere Organisation. Heutzutage steht FamilySearch allen Menschen kostenlos zur Verfügung, unabhängig von Traditionen, Kultur und Religionszugehörigkeit. Der gemeinsame Familienstammbaum der Menschheit auf FamilySearch ist mit ca. 5 Milliarden Einträgen beachtlich, und viele auch Ihrer Vorfahren befinden sich vielleicht schon darin, so dass Ihr Familienstammbaum nur noch damit verbunden werden muss.  ... weiter zum Anbieter

  • MyHeritage
    MyHeritage ist einer der großen Genealogie-Anbieter, bei dem ca. 12 Milliarden historische Aufzeichnungen und Dokumente für Ahnen- oder Familienforschung zur Verfügung stehen. Der Basis-Tarif ist kostenlos aber nur mit grundlegenden Funktionen nutzbar. Je nach zu erfüllenden höheren Ansprüchen zum Funktionsumfang stehen vier kostenpflichtige Abo-Modelle zur Verfügung. Das Ultimativ-Abo ist am kostspieligsten und bietet den Nutzern alle zur Verfügung stehenden Funktionen.  ... weiter zum Anbieter
  • Ancestry
    Auch Ancestry gehört zu den großen Genealogie-Anbietern. In der Datenbank stehen ca. 20 Milliarden historische Originaldokumente zur Verfügung. Um sich einen Überblick zu verschaffen, kann man sich einen kostenlosen Gastzugang einrichten, mit dem die meisten Quellen aber nicht einzusehen sind. Die Kosten für intensivere Nutzung richten sich nach dem Umfang und der Dauer. Man kann einzelne Monate buchen oder das Portal für ein halbes Jahr nutzen. ... weiter zum Anbieter

  • Geneanet
    Bei Geneanet stehen den Nutzern bislang Daten von ca. 7 Milliarden Vorfahren zur Verfügung. Im kostenlosen Freemium-Tarifmodell können Grundfunktionen des Anbieters genutzt werden. Bucht man die kostenpflichtige Premium-Variante im Jahres-Abo, stehen zusätzliche Suchoptionen und der Zugang zu weiteren Quellen wie genealogischen Bibliotheken und Auswertungen diverser Archivalien zur Verfügung. ... weiter zum Anbieter


Wenn Technik und Heimarbeit an ihre Grenzen kommen
Die Zweige des Stammbaums zur näheren Vergangenheit und vielleicht sogar noch der letzten hundert Jahre, lassen sich vielfach noch einigermaßen gut und auch von zu Hause zurückverfolgen. Doch dann kann es knifflig werden, insbesondere wenn Vorfahren durch Flucht, Vertreibung, Auswanderung oder anderen Gründen zu einem Wohnortswechsels gezwungen waren. Es gab Kriege, in denen Unterlagen vernichtet wurden, Unterlagen wurden durch Kirchenbrände ganz oder teilweise vernichtet. Bei Transporten in andere Lagerorte gingen Unterlagen verloren oder wurden gestohlen. Und vielfach liegen die Geburtsorte, Sterbeorte und Gräber auch nicht im eigenen direkten Lebensumfeld, sondern können weltweit verstreut sein. Hier hilft dann meistens auch das Internet nicht mehr weiter und die Lücken im Stammbaum können nur noch über Umwege bzw. den Gang oder eine Reise zu einer Institution geschlossen werden, bei der Daten noch in Papierform im Archiv lagern.

 


Quellen, über die es weiter gehen kann
Die meisten Daten zur Ahnenforschung findet man auch weiterhin in Archiven und bei Standesämtern, denn nur ein Teil der Listen und Daten sind im Internet erfasst. Die Anfragen an Ämter sind in der Regel aber kostenpflichtig. Standesämter haben meist feste Kostensätze, Pfarrämter verfahren hier unterschiedlich. Daher sollte man bei einer Anfrage immer einen frankierten Rückumschlag beilegen und vorab die Kosten erfragen. Je genauer man die Anfrage im übrigen mit Personendaten untermauert, desto wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Antwort.

Eine gute Hilfe kann es auch sein, sich einem Verein Gleichgesinnter im Stadtteil, Wohnort oder im näheren Umfel anzuschließen. In diesen regionalen Zusammenschlüssen und Landesvereinen pflegen  Familen- oder Ahnenforscher ihr gemeinsames Hobby und unterstützen sich gegenseitig bei ihrer Arbeit. Außerdem existiert eine Vielzahl von Vereinen, in denen man sich mit verschiedenen Spezialgebieten wie z.B. der Computergenealogie oder der Forschung in ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten befasst.

  • Muss man an Schreiben an Ämter oder sonstige Institutionen schicken, so muss man nicht jedes Mal ein neues Schreiben aufsetzen. Zu schnell vergisst man dabei ohnehin, wichtige Aspekt zu berücksichtigen Hierzu gibt es aber Hilfen und Infos und weitere Quellen, schriftliche Vorlagen für Anschreiben und sonstige praktische Hilfen und Tipps.
  • Eine Anfrage beim Staatsarchiv-Bremen kann insbesondere zu Beginn der "Forschungsarbeit" für einen guten Einstieg sorgen. Dort kann man (gegen Gebühr) Registerkarten und/oder Geburts-/Sterbe-/Heiratsurkunden etc. bekommen. Solange bestimmte Fristen (zum Beispiel Geburt 110 Jahre, Heirat 80 Jahre, Tod 30 Jahre) nicht überschritten sind, bekommt man entsprechenden Dokumente dann per Post geschickt. Mit etwas Glück st dann auch noch eine kleine Zusammenfassung dabei, was sehr hilfreich sein kann.
  • Hilfe bekommt man zum Beispiel vom Verein "Die Maus": Gesellschaft für Familienforschung e.V., auch wenn die gewünschten Registerkarten oft nur nur direkt über das Staatsarchiv bestellt werden können. Der Verein "Die Maus" hat Mitglieder im In- und Ausland und kann in Bremen einen Arbeitsraum im Bremer Staatsarchiv in der Nähe vom "Präsident-Kennedy-Platz" anbieten. In einem interessanten Artikel im Weser-Kurier Bremen wird über zwei Ehrenamtliche berichtet, die nicht nur im Staatsarchiv tätig sind, sondern ihre Kenntnisse auch bei der Maus einbringen.
  • Eine weitere Quelle sind Archive einer Tageszeitung wie dem des  Weser-Kurier aus Bremen und Umgebung. Dort sind möglicherweise Informationen aus dem Alltag bzw. Hinweise zum Umfeld einer Familie zu finden. Dazu gehören z.B. Hochzeitsanzeigen der Eheleute oder die Todesanzeigen, die von den Verwandten, Institutionen und Firmen aufgegeben werden. Auch die offiziellen Mitteilungen von Standesamtern in der Zeitung zu Geburt und Tod können evtl. weiterhelfen.
  • Online Kirchenbücher (Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher, auch Matriken oder Matrikel genant),  oder Adressbücher und sogenannte Leichenbücher anderer Institutionen und Quellen können weitere schier unerschöpfliche Hilfen für die eigene Familienforschung sein.
  • Der Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. ist eine gute Anlaufstelle, wenn sich Familienforschung nicht nur darauf beschränken soll, Namen und persönliche Daten seiner Vorfahren aufzuschreiben. Dort findet man auch dann Hilfe und Infos, sollen die sozialen Aspekte und die historische Vergangenheit sowohl der Vorfahren als auch der Geschichte der Lebensorte mit einbezogen werden. Denn jeder Mensch hinterlässt Spuren nicht nur in seinem eigenen privaten Umfeld, sondern auch im gesellschaftlichen allgemein. Beim VFFOW geht man zudem davon aus, dass Familienforschung erst dann zu dem wird, was es ist - "nie langweilig und äußerst interessant", auch wenn dies für jeden vermutlich etwas anderes sein wird.
  • Interessant und aufschlussreich ist es vielleicht auch, mit Hilfe einer interaktiven Namensverbreitungskarte zu ergründen, in welcher Region ein bestimmter Familienname besonders häufig auftritt. Das verfahren ist am Computer ohne große Vorkenntnisse nutzbar. Nachdem der Nachname oder auch mehrere Namen in in ein Feld eingetipps und das Jahr ausgewählt wurden, erscheinen farbige Punkte zur geografischen Verteilung der Namen. Durch erneutes Klicken auf einen farbig umrandeten Namen kann dieser wieder aus der Auswahl entfernt werden.

Die Liste wird ergänzt, wenn uns entsprechend geeignete Quellen genannt werden oder wenn wir weitere Quellen selber finden. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 


Veröffentlichung von Familiendaten
Irgendwann kann sich schon einmal die Frage ergeben, soll ich meine Daten oder sogar den Familienstammbaum im Internet veröffentlichen? Wenn es keine tiefgreifenden Gründe oder Bedenken gibt, sollte ersthaft auch über die Veröffentlichung nachgedacht werden. Bedenkt man, dass es Schätzungen gibt, wonach etwa etwa 80 % der Forschungsergebnisse, insbesondere die der Hobby-Forscher, in den letzten Jahre wieder verloren gegangen sind, so lohnt es sich, auch über diesen Aspekt nachzudenken. Und wenn man sich für eine internetbasierte Lösung entschieden hat, wurde einem diese Entscheidung oftmals ohnehin schon abgenommen, wenn man sie in der Grundkonfiguration nicht von vornherein ausgeschlossen hat. Nachfolgend errgänzend noch ein paar grundsätzliche Überlegungen hierzu:

Bei einer Veröffentlichung besteht die Möglichkeit ...

  • von anderen Mitforschern gefunden zu werden und vielleicht so an zusätzliche Informationen heranzukommen
  • weitere Verwandtschaft nicht nur im näheren Umfeld zu finden
  • den Familienstammbaum von mehreren an verschiedenen Orten bearbeiten zu können
  • wieder Kontakt zu Verwandten zu bekommen, von denen man lange Zeit nichts mehr gehört oder gesehen hat
  • interessante Kontakte zu knüpfen, um an neue Quellen und Ansätze zu gelanden
  • sicherzustellen, dass die eigene Arbeit nicht verloren geht und auch anderen später noch zur Verfügung steht
  • sich fair zu verhalten, denn vielleicht hat man selbst im Laufe Ihrer Recherchen von veröffentlichten Daten anderer profitiert

Abschlißend sei noch darauf hingewiesen werden, dass diese kurze Einführung nur als Anregung dienen kann, um einen ersten Einstieg in das Hobby der Genealogie, bzw. Familien- und Ahnenforschung zu bieten. Und sicherlich wird es auch ganz andere Erfahrungen und Sichtweisen geben. Insbeondere zum letzten Abschnitt zum Thema "Veröffentlichung" wird vermutlich kontrovers diskutiert werden können, denn wie alles im Leben, so wird es auch hier im Prinzip Missbrauchsmöglichkeiten geben.


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Was man wissen sollte

Pusdorf.info wird ehrenamtlich von Mitgliedern eines sozialen Arbeitskreises in Woltmershausen und Rablinghausen betreut. Es werden keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt, und es bestehen keine Verbindungen zu Unternehmen, Parteien, Behörden oder sonstigen Institutionen.    ... mehr

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