Insektensterben, nicht bei uns?
Im Herbst hört man sie wieder, die Laubsauger bzw. Laubbläser auf unseren Straßen und in den Gärten. Da sie auch nicht zu überhören sind, stellt sich vielleicht so manchem von uns die Frage, muss das wirklich sein, und welche Nebenwirkungen haben diese auf dem ersten Blick nützlichen Maschinen auf uns und unsere Umwelt?
Von den Wegen, Rasenflächen und den Straßen muss das Laub natürlich entfernt werden. Auf den Rad- und Fußwegen könnte es zu schwerwiegenden Unfällen kommen, das will natürlich keiner von uns. Der Rasen kann eine dicke Laubschicht auch nicht gut verkraften.
Muss es ausgerechnet mit dem extremen Lärm und der
Zerstörung fast allen Lebens im und unter dem Laub sein.
Wir vernichten mit diesen Geräten ganze Insektenpopulationen, die im nächsten Jahr für die Ernährung unserer Vögel wichtig wären. Wir wundern uns dann, dass die Vogelarten die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind, immer weniger werden. Wir sollten da, wo das Laub unbedingt entfernt werden muss, lieber die alte Harke oder den Federbesen nehmen. Es ist umweltfreundlicher, gut für die Überwinterung der Insektenlarven, gut für den Fortbestand unserer Vogelarten, die von Insekten leben und viele davon für die Aufzucht ihres Nachwuchses benötigen.
Es wurde in Tests inzwischen auch festgestellt, dass es kaum eine Zeitersparnis mit diesen Geräten gibt. Die Umwelt und unsere Gesundheit werden allerdings durch die Abgase der Benziner und dem Lärm aller Geräte nicht unwesentlich beeinträchtigt. Argumente, es ist ja nur für eine kurze Zeit, ich habe ja auch noch einen Ohrenschutz, können hierfür als Begründung nicht gelten. Die Gesamtmenge an Lärm und sonstiger Umweltbelastung ist entscheidend.
Auf viele Dinge können wir nicht verzichten, sie sind für viele Berufe, unsere Bedarfe und unser Leben und Erleben schon wichtig. Die Laubbläser und Laubsauger gehören bestimmt nicht dazu. Das Geld für den Kauf dieser Geräte sollten wir lieber in Nistkästen, Insektenhotels oder als Spende für einen guten Zweck verwenden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Fegen und Harken vor ihrer Haustür und in ihrem Garten. Kommen sie gut durch Herbst und Winter, und bleiben sie gesund.
Hermann Lühning, November 2019