Eine große Chance für Woltmershausen, aber auch eine echte Herausforderung für alle Beteiligten, so der Eindruck, der am ersten Abend des Beteiligungsverfahrens zum „Masterplan Vorderes Woltmershausen“ am Dienstag, 13. November 2018 entstehen konnte.
Mehrfach wurde von den Organisatoren betont, dass es bei diesem Vorhaben sich immerhin um ein Gebiet mit einer Fläche von 55 Hektar handelt. Auch das Interesse aus der Bevölkerung war dementsprechend groß. An diesem ersten Planungstreffen, das in den Räumlichkeiten des ehemaligen Brinkmann-Gebäudes an der Herman-Ritter-Straße in Woltmershausen durchgeführt wurde, beteiligten sich ca. 250 Bürgerinnen und Bürger.
Gleich zu Beginn beim Betreten der Räumlichkeiten gab es drei Klebepunkte, mit denen man auf vorbereiteten Thementafeln seine persönliche Priorität markieren konnte. Auch wenn zu allen Themen Punkte geklebt wurden, so zeigte sich ganz deutlich, dass eine vernünftige Verkehrssituation wohl allen sehr wichtig ist. Aber auch eine verträgliche Mischung von Wohnen und Gewerbe sowie bezahlbarer Wohnraum mit Grün- und Freiflächenentwicklung und der Stärkung des Zentrums von Woltmershausen, wird von vielen Beteiligten als wichtig angesehen.
Auch wenn Woltmershausen so nahe am Bremer Zentrum liegt wie kaum ein anderer Stadtteil, so wird die große und wohl eher historisch zu erklärende Abgeschiedenheit des Stadtteils Woltmershausen auch von den Planern sehr ernst genommen. Da diese insbesondere durch die Bahnstrecke Bremen-Oldenburg entsteht, soll der neue Masterplan nicht nur Konzepte für neue Wege nach Woltmershausen enthalten. Der von allen Beteiligten als großes Problem erkannte pusdorfer Tunnel hat zwar eine hohe Priorität, kann aber alleine das Problem nicht lösen.
Daher wird es weitere neue Wegekonzepte sowohl innerhalb des Gebietes und auch nach außen geben. Zusätzlich wird z.B. ein deutlich ausgeprägter Grüngürtel entlang der Bahnstrecke angedacht. Durch diese Freifläche soll nicht nur eine optisch-gedanklich neue Verbindung zu den übrigen Stadtteilen Bremen geschaffen, sondern zugleich auch noch die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Auf alle Fälle muss über Lösungen nachgedacht werden, wie der LKW-Fernverkehr aus dem Stadtteil herausgehalten werden kann, ohne eine sinnvolle und unvermeidbare Zuwegung für den Lieferverkehr zu verhindern.
Nach der einführenden Informationsphase hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sich mit den Planerinnen und Planern an den vorbereiteten Modellen und Stellwänden über konkrete Umsetzungsfrage auszutauschen und auch weitere Ideen und Anregungen einzubringen. Die dabei entstandenen neuen Aspekte wurden abschließend dem Plenum vorgestellt und diskutiert. Die Referentinnen und Referenten betonten, dass der Masterplan noch nicht endgültig steht und im Übrigen auch kein konkreter Plan von Details ist. Er fasst Ideen zusammen und schafft einen Rahmen für die anschließende Detailplanung. Dementsprechend wird es Projekte geben, die bereits in drei bis fünf Jahren umgesetzt werden, aber auch solche, die möglicherweise erst in 30 Jahren in Angriff genommen werden.
Auch wenn es in der Bevölkerung einen recht gut erkennbaren Konsens von wichtigen Themen gibt, so zeigte sich, dass es nicht einfach sein wird, allen gerecht zu werden. An verschieden Detailfragen, wie z.B. der Höhe der neu zu errichtenden Gebäude, wurden zum Teil erhebliche Unterschiede in konkreten Sichtweisen erkennbar. Dennoch ziehen die meisten Beteiligten eine positive Bilanz der ersten Planungswerkstatt, zu er es Anfang des neuen Jahres 2019 eine zweite geben wird. Wir werden den Termin wieder rechtzeitig im Terminkalender auf „Pusdorf.Info“ bekannt machen.