Die Folgen des Klimawandels sind längst auch in Pusdorf angekommen. Damit wir in Rablinghausen und Woltmershausen nicht irgendwann von der Weser überflutet werden, soll nun ab Oktober 2022 mit den konkreten Arbeiten der Deicherhöhung begonnen werden.
Bereits mehrfach wurde über die Planungsarbeiten sowohl im Beirat Woltmershausen, der Presse und auch auf Pusdorf.Info zu den Planungen und Konsequenzen berichtet. Bei einem Treffen des Stadtteilforums im September 2022 im Haus der Gemeinde Rablinghausen schilderte Frau Anika Stief vom Bremischen Deichverband am linken Weserufer, dass es nunmehr ab Oktober 2022 in die konkrete Umsetzung zur Deicherhöhung in Rablinghausen und Woltmershausen geht.
Zeitlicher Ablauf
Am 2. September 2020 hatte der Bremische Deichverband am linken Weserufer den Antrag auf Planfeststellung gestellt. Da die Arbeiten erst nach dem Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses begonnen werden durften, war mit konkreten Umsetzung und dem Baubeginn frühestens im Herbst 2021 zu rechnen.
Die anschließende Bauzeit wird - je nach Wetterlage - dann ca. zwei bis drei Jahre betragen, so dass Rablinghausen und Woltmershausen danach durch einen mindestens 50 Zentimeter höheren Deich vor Überschwemmungen geschützt sein wird. Bei der Konstruktion wurde im Übrigen bereits berücksichtigt, dass die Deichhöhe später ggf. um weitere 75 cm erhöht weren kann.
Für das Umsetzung des Gesamtprojektes wurde der Deich in drei Abschnitte gegliedert. Begonnen wird mit dem Abschnitt B zwischen Kompassweg und Lesumweg. Beim zweiten Abschnitt C konzentrieren die Deichbauarbeiten hauptsächlich auf die Grünanlagen am Westerdeich. Erst danach kommt im Abschnitt A der Bereich des Weseruferparks dran. Voraussichtlich ab Ende des Jahres 2023 und wenn auch evtl. noch fällige Restarbeiten abgearbeitet wurden, wird das Gesamtprojekt abgeschlossen sein.
Belastungen durch Baumaßnahmen
Für den Deichbau müssen – wie bereits früher berichtet – in den Gebieten der Kleingartenvereine Rablinghausen/Lankenau, Hansekogge und Westerdeich rund 60 Parzellen weichen. Auch die Beweissicherung zu möglichen Schäden an weiteren betroffenen Gebäuden soll durch Sachverständige „auf jeden Fall vor Baubeginn“, also zwischen dem Planfeststellungsbeschluss und dem Beginn der Bauarbeiten beginnen. Um die Belastung durch Baufahrzeuge, insbesondere der für den Transport notwendigen erheblichen Mengen an erforderlichem Erdreichs, so gering wie möglich zu halten, wird dieser nicht durch den Stadtteil gefürt. Für die Zeit der Baumaßnahmen wird eine vorübergehende Zuwegung über einen speziellen Bereich des Geländes im Neustädter Hafen eingerichtet. Nach Abschluss aller Maßnahmen wird der Deich - je nach Abschnitt - um 75 bis 100 Zentimeter höher sein.
Anika Stief versicherte, dass versucht wurde, so wenig wie möglich an Bäumen zu entfernen. Die folgende Grafik zeigt einen Querschnitt zum Deichverlauf zur groben Einordnung, woraus erkennbar ist, dass dennoch ein Teil an Grün wird verloren gehen müssen. Der größte Anteil wird wohl im Bereich der Kleingartenvereine liegen. Zumindest der Rablinghauser Strand ist weit genug entfernt und wird von den Deichbaumaßnahmen nicht betroffen sein. Genauere Darstellungen und Angaben sind in den Originalquellen am Ende unserer Seite ganz unten zu finden.
Für die später erforderlichen Erhaltungsarbeiten des Deichverbandes sind z.T. neue Wege vorgesehen, die auch von Fußgängern und Fahrradfahrern benutzt werden können. Alle über den Deich führenden Wege werden barrierefrei gestaltet. Einige derzeit vorhandenen Wege stehen aus diesem Grunde nicht mehr zur Verfügung, da sie zu steil verlaufen würden.
Auch wenn mit der Deicherhöhung Härten wie z.B. durch den Wegfall von immerhin ca. 60 Parzellen in den Vereinen Hansekogge, Lankenau und Westerdeich verbunden sind, so sind aktuell alle Beteiligten davon überzeugt, dass eine vernünftige Lösung für diese unvermeidbare Baumaßnahme gefunden wurde. Die obige Beschreibung kann nur einen groben Abriss der geplanten Deichbaumaßnahmen darstellen. Für mehr und detailiertere Informationen verweisen wir auf die folgenden Quellen im Internet:
- Übersicht Bremischer Deichverband am linken Weserufer
- UVP-Verbund - Umweltverträglichkeitsprüfungen der Länder